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2013

Wie gefährlich ist Glaspilz für Objektive und was kann man dagegen tun?

Gebrauchte und alte Objektive sind momentan sehr gefragt, weil es darunter jede Menge Schätzchen gibt, die sich nicht nur durch tolle Abbildungsleistung und hohe Lichtstärken, sondern auch durch einen günstigen Preis auszeichnen.

Gerade an spiegellosen Kameras wie meiner Sony NEX-6 machen solche Linsen Spaß, weil man mit günstigen Adaptern nahezu jeden Anschluss nutzen kann und das Scharfstellen durch Hilfsmittel wie Lupenvorschau oder Focus Peaking auch ohne Autofokus schnell und präzise von der Hand geht. Übrigens empfehle ich für Canon DSLRs Adapter mit AF-Chip (auch als Dandelion Chip bekannt). Damit hat man auch bei manuellen Fremdobjektiven das Fokus-Piepsen und den Schärfeindikator im Sucher!

Ich nutze an der NEX-6 nicht nur meine eigenen alten Nikon-Objektive, sondern habe mir auch ein bisschen was zusammengekauft, so z. B. das legendäre Asahi Pentax Super-Takumar 50mm 1.4

Mancher mag sich schon bei solchen Angeboten gewundert haben, was die Beschreibung “pilzfrei”, “ohne Fungus”, “klar” oder einfach nur “saubere Linsen” zu bedeuten hat.

Dabei dreht es sich nicht nur darum, dass kein nennenswerter Staub zwischen den Linsen eingeschlossen ist, sondern eben auch, dass kein Glaspilz zu sehen ist.

Der Glaspilz

Dieser Pilz ist jetzt nichts Besonderes und er ernährt sich auch nicht vom Glas selbst, sondern von Ablagerungen auf der Linse, Kleber, Schmiermitteln, Staub und Hautfett auf und im Objektiv. Diese Pilzsporen kommen überall vor und ganz normale Atemluft enthält Millionen davon. Diese Sporen können auf Linsen Fäden und Geflechte ausbilden, die dann sogar die Vergütung angreifen und das Glas trüben können.

By Jakob Ott (Self-photographed) [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

By Jakob Ott (Self-photographed) [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Gerade die ledernen Fototaschen und Objektivköcher früherer Tage waren ein Festmahl für die Pilze, die sich dann auch auf Objektiv und Kamera ausbreiteten.

Wie bei Schimmel in Wohnräumen begünstigt hohe Luftfeuchtigkeit, wenig Luftaustausch und wenig Licht die Ausbreitung der Pilze. Darum sind auch häufig alte Objektive betroffen, die lange ein Dasein in dunklen Ecken auf Dachböden und in Kellern fristen mussten.

Der Pilz lässt sich zwar im Anfangsstadium mit Alkohol oder Essig entfernen, allerdings kann er sich auch zwischen den Linsen ausbreiten, was dann eine Demontage des Objektivs erfordert. Hat er sich erst einmal richtig festgefressen, können Linsen auch dauerhaft geschädigt werden.

Wie beugt man dem Glaspilz vor?

Wichtig ist eine trockene Lagerung der Fotoausrüstung. Moderne Kamerataschen und Objektivköcher bestehen außerdem aus Kunstfasern, welche nicht als Nahrungsgrundlage für den Glaspilz dienen und dessen Ausbreitung nicht begünstigen.

Glaspilz

Glaspilz

Man sollte aber darauf achten, dass man die Linsen und das Objektiv selbst sauber hält: Staub und Fett von den Linsen entfernen, Objektive ab und zu mit einem feuchten Tuch abwischen. Dabei sollte man aber nicht das Schwammtuch aus der Küche nehmen in dem noch der halbe Sonntagsbraten steckt, sondern entweder ein spezielles Reinigungstuch für Objektive oder einfach feuchte Brillenputztücher.

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Für die trockene Lagerung empfehlen sich Luftentfeuchter. Ich habe mit den wiederverwendbaren Luftentfeuchtern von Pingi gute Erfahrungen gemacht. Der 150g Pingi ist optimal für den Fotorucksack geeignet und der 450 Gramm Pingi hält den Fotoschrank staubtrocken. Die Pingi’s eignen sich übrigens auch prima gegen beschlagene Scheiben im Auto!

Pingi Luftentfeuchter 150 Gramm

Pingi Luftentfeuchter 150 Gramm

Die Pingi’s haben einen Indikator aufgedruckt, der sich rosa verfärbt, sobald der Luftentfeuchter gesättigt ist. Dann kann man ihn einfach wieder in der Mikrowelle reaktivieren und erneut einsetzen.

Zwar hatte ich bislang nie Probleme mit Glaspilz, aber wenn man vorbeugen kann, sollte man es doch tun!

Lasst euch vor dem Kauf gebrauchter Objektive vom Anbieter bestätigen, dass kein Pilz zu sehen ist. Sollte dieser nicht wissen, was das zu bedeuten hat und wie man es identifiziert, solltet ihr lieber vom Kauf absehen, denn häufig könnt ihr ersteigerte oder gebraucht gekaufte Artikel nicht zurückgeben.

Ähnliche Themen:

8-Bit, 16-Bit, 32-Bit – was die Bit-Tiefe für Fotografen bedeutet

Wenn ihr Lightroom einsetzt, werdet ihr sicher auch im RAW-Format fotografieren. Dieses enthält mehr Bildinformationen als ein JPEG-Foto. Der Hauptgrund darin liegt in der höheren Bit-Tiefe der RAW-Dateien. Je nach Kamera-Typ sind das derzeit 12, 14 oder 16 Bit. Ein JPEG-Foto kann hingegen nur 8-Bit speichern.

Die Bit-Tiefe bezieht sich dabei auf die Anzahl der Farbtöne pro Farbe oder Grauabstufungen. Ein RAW-Foto hat nicht mehr Pixel als ein JPEG. Der große Vorteil gegenüber dem JPEG ist aber ebendiese höhere Bit-Tiefe und das Mehr an Abstufungen. Natürlich gibt es noch weitere Vorteile, wie die fehlende Kompression und die damit verbundenen Artefakte oder die Möglichkeit zum nachträglichen Weißabgleich. Bei der Bildbearbeitung können wir aber durch den größeren Umfang an Bildinformationen mehr herausholen.

Die Bit-Tiefe erklärt

Wer sich ein bisschen mit Digitaltechnik auskennt, weiß natürlich, dass ein Bit die kleinste Informationseinheit darstellt und zwei Zustände haben kann: 0 und 1. Würde man ein Schwarz-Weiß-Foto mit nur einem Bit Bit-Tiefe darstellen wollen, sähe das so aus:

Ein Foto mit 1-Bit Bit-Tiefe

Ein Foto mit 1-Bit Bit-Tiefe

Rechts oben seht ihr das dazugehörige Histogramm in Photoshop. Da es nur zwei Werte geben kann, gibt es nur Schwarz (der Strich ganz links im Histogramm) und Weiß (der rechte Strich).

Erhöhen wir die Bit-Tiefe auf 2-Bit, gibt es die Zustände 00, 01, 10 und 11 – also vier Helligkeitswerte (ein Bit kann zwei Zustände haben, also haben 2-Bit vier mögliche Zustände).

Damit ergeben sich Schwarz, ein dunkler Grauton, ein heller Grauton und Weiß. Im Histogramm sind 4 Linien dafür zu erkennen. Das Bild würde so aussehen:

2-Bit Foto mit 4 Helligkeitswerten

2-Bit Foto mit 4 Helligkeitswerten

Gehen wir weiter auf 5-Bit, ergeben sich 2 hoch 5 Helligkeitswerte und das sind 32 Abstufungen. Ein 5-Bit Foto sieht so aus:

5-Bit Foto

5-Bit Foto

Das 5-Bit Foto sieht schon ziemlich realistisch aus, nur im Himmel und im dunklen Bereich erkennt man noch die sog. Solarisation, weil nicht genügend Tonwerte zur Verfügung stehen, um weiche Übergänge darstellen zu können (Bild für eine größere Darstellung anklicken!).

Die gebräuchlichen 8-Bit des JPEG-Formats sehen mit ihren 256 Helligkeitswerten so aus:

8-Bit Foto

8-Bit Foto

8-Bit vs. 12- und mehr Bits

Unser Auge kann nur 50 – 100 Helligkeitswerte oder Graustufen unterscheiden, also sind doch 8-Bit mit 256 Stufen vollkommen ausreichend? Ja, stimmt! Aber: wenn wir Bilder bearbeiten, um den Kontrast zu erhöhen, die Helligkeit zu korrigieren etc. fehlen uns sehr schnell Bildinformationen. Das zeigt sich durch “Löcher” im Histogramm.

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Das 8-Bit JPEG-Foto von oben habe ich mit einer einfachen und relativ leichten Kontrastkorrektur versehen:

Fehlende Tonwerte im Histogramm eines 8-Bit Fotos nach der Bearbeitung

Fehlende Tonwerte im Histogramm eines 8-Bit Fotos nach der Bearbeitung

Geht es nun darum, ein unter- oder überbelichtetes Foto zu korrigieren oder umfangreich und dramatisch zu bearbeiten, ist man mit den 8-Bit des JPEG schnell am Ende, und manche Tonwerte lassen sich nicht retten, da sie schlicht nicht vorhanden sind. Bei starken Korrekturen zeigen sich dann ähnliche Solarisationseffekte wie im 5-Bit Beispiel oben, da keine Tonwerte mehr für einen weichen Übergang vorhanden sind.

In der Grundeinstellung erzeugt meine Nikon D7000 Fotos mit 12-Bit. Damit habe ich pro Farbe 4096 Abstufungen zur Verfügung, und damit auch viel mehr Tonwerte für starke Korrekturen zur Verfügung. Die D7000 lässt sich sogar auf 14-Bit umstellen, was zwar deutlich größere RAW-Dateien erzeugt (es sind ja mehr Bildinformationen enthalten), aber weiteren Spielraum liefert, da nun 16384 Helligkeitswerte zur Verfügung stehen.

RAW, Lightroom und Photoshop

Lightroom arbeitet grundsätzlich mit der höchsten Bit-Tiefe, die eure Datei liefert. Wenn ihr ein Foto aus Lightroom zur weiteren Bearbeitung an Photoshop übergebt, solltet ihr darauf achten, dass es mit 16-Bit weitergegeben wird. In Lightroom kann man das über Einstellungen -> Externe Bearbeitung festlegen. Ob ihr hier TIFF oder PSD nutzt, bleibt euch überlassen. Auf jeden Fall sollten hier 16-Bit Farbtiefe und ProPhoto RGB als Farbraum eingestellt sein, denn damit könnt ihr mit dem höchstmöglichen Umfang an Bilddaten in Photoshop arbeiten.

Einstellungen für den externen Editor in Lightroom

Einstellungen für den externen Editor in Lightroom

Wenn ihr mit eurer Bearbeitung fertig seid, könnt ihr das Bild natürlich als JPEG mit den üblichen 8-Bit exportieren, denn nun wissen wir ja, dass wir ohnehin nicht mehr Grau- und Farbtöne wahrnehmen können. Bei der Bearbeitung hattet ihr aber den nötigen Spielraum für große Korrekturen.

Für was denn 32-Bit Farbtiefe?

Nun sollte man meinen, 32-Bit mit lockeren 4,2 Milliarden Farbwerten wäre ein Overkill. Es gibt aber einen Sonderfall: HDR-Fotos. Bei einem HDR-Foto werden üblicherweise mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen zu einer Datei mit einem riesigen Farbumfang zusammengerechnet, den eine normale Kamera mit einer einzigen Belichtung bislang nicht erreichen kann.

HDR Dialog in Photoshop CC

HDR Dialog in Photoshop CC

Um diese vielen Werte unterzukriegen, sind 32-Bit Dateien erforderlich. Damit lassen sich dann extreme Einstellungen realisieren, ohne dass Tonwerte verloren gehen.

HDR Tonemapping in Photoshop

HDR Tone Mapping in Photoshop

Fazit

Für die normale Betrachtung von Fotos braucht man nicht mehr als 8-Bit, weil unser Auge ohnehin noch nicht einmal diese 256 Tonwerte pro Farbe benötigt. Für die Bildbearbeitung sind 12- und mehr Bit aber sehr wichtig. Warum also nicht einfach mit dem Maximum an Bildinformationen fotografieren? Speicherkarten sind billig und aktuelle Rechner haben keine Probleme mehr, auch große RAW-Dateien zu verarbeiten. Der Gestaltungsspielraum ist größer und aus jedem Foto lässt sich mehr herausholen. Ein Beispiel dafür ist dieses Lightroom-Tutorial: Lightroom 5 Praxisvideo 1: Teneriffa – Linear- und Radialfilter in Action